Lawinen – nicht einschätzbare Naturgewalten
Obwohl die Anzahl der Todesopfer trotz Katastrophenlawinen des vorigen Jahres deutlich zurückgegangen sind, ist die Anzahl der Sportunfälle konstant geblieben. Dies ist auf die Zunahme von Tourengehern, abenteuerlustigen Variantenskifahrern und Snowboardern als auch Schneeschuhgehern zurückzuführen.
Bei über 90% aller registrierten Lawinenunfällen haben die Betroffenen ihre eigene Lawine selbst ausgelöst. Bei einem Lawinenunfall mit einer ganzen Verschüttung ist die reellste Überlebenschance die Kameradenrettung.
Die beste Vorraussetzung zu überleben ist die technische Ausrüstung
Bestehend aus Lawinen-Verschütteten-Suchgerät, Lawinensonde und Schneeschaufel, welche in keinem Tourenrucksack fehlen sollte. Eine Beherrschung dieser Hilfsgeräte ist Voraussetzung für eine Bergung, da sich zwischen 15 und 30 Minuten die Überlebenschance drastisch vermindert.
NEU: Der Lawinenairbag
Es gibt bereits ein ausgereiftes System, den sogenannten “Lawinenairbag”, bei dem jedoch, ähnlich wie bei den Verschüttetensuchgeräten, noch Jahre vergehen werden, bis er akzeptiert sein wird.
Nach einer Ganzverschüttung bei einem Lawinenabgang sterben zirka 8% aller Verschütteten an tödlichen Verletzungen. Die Überlebenschance für die übrigen 93% sinkt innerhalb von 15 bis 30 Minuten nach dem Lawinenabgang auf 30%. Länger als 130 Minuten überleben nur 3% der Verschütteten.
Ein Überleben länger als 35 Minuten ist nur mittels einer Atemhöhle möglich, das ist ein kleiner Hohlraum vor Mund und Nase bei gleichzeitig freien Atemwegen.
Grundsätzlich sollte in allen Fällen entweder über das Handy oder durch Abfahren ins Tal eine professionelle Hilfe angefordert werden.